Vor wenigen Tagen jährte sich zum ersten Mal der Überfall Russlands auf die Ukraine. Seit über
einem Jahr herrscht Krieg in Europa. Das bedeutet ein Jahr des kontinuierlichen Leids. Seit
Beginn dieses Krieges bewegen Menschen in ganz Europa viel, um der unmittelbar betroffenen
Bevölkerung in der Ukraine zur Seite zu stehen. Nicht nur Regierungen beschäftigen sich mit der
Frage, wie dies bestmöglich bewerkstelligt werden kann. Auch zahllose Privathaushalte haben sich
bereits tatkräftig durch Spenden engagiert. Wichtig ist, dass dieser Strom der Unterstützung und der
Hilfsbereitschaft auch nach einem Jahr Krieg nicht abreißt. Auch wenn die Sensation der Nachricht
über einen Krieg auf dem europäischen Kontinent mit der Zeit nachgelassen hat – so hat es der
Bedarf an Unterstützung sicherlich nicht.
Und so wollen auch wir als Verbindung Normannia Tübingen einen Beitrag leisten. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, selbst innerhalb des Vereins Sachspenden zu sammeln, um sie an Betroffene in der Ukraine zu spenden.
Aller Tatendrang und gute Wille hilft allerdings nicht darüber hinweg, dass wir alleine nicht in der
Lage wären, Güter wie warme Kleidung von unseren heimischen Kleiderschränken aus bis in die
Hände der ukrainischen Bevölkerung zu verbringen. Es braucht ein Team, um eine solche Aufgabe zu
bewältigen. Alle Güter, die wir vereinsintern in Tübingen gesammelt haben, fließen daher an die
Mission Siret der Johanniter. Dieses Projekt hat bereits kurze Zeit nach Beginn des Krieges damit
begonnen, von dem kleinen Örtchen Siret in Rumänien aus beinahe täglich Versorgungsfahrten in die
Ukraine zu unternehmen, um dort Kleidung, Nahrung, medizinische Güter und weitere
Basiskonsumgüter bereitzustellen. Durchgeführt werden diese Fahrten von Freiwilligen aus ganz
Deutschland.
Klar ist damit, wo unsere Spenden herkommen und auch, wer sie am Ziel verteilen wird. Doch von
Tübingen bis Siret ist es ein weiter Weg. Die Spenden müssen zunächst in einer Etappe von Tübingen
nach Enger in Nordrhein-Westfalen gebracht werden, wo die Johanniter ihre Sammelstelle für
Sachspenden betreiben. Auch das wäre für uns Studierende wegen des Volumens der Güter und der
Distanz zwischen Tübingen und Enger nicht so ohne Weiteres zu bewerkstelligen gewesen. Wir haben
uns daher auch hierfür auf die Suche nach einem Partner gemacht – und sind fündig geworden. Das
Unternehmen teilAuto Neckar-Alb eG, das als Anbieter für Carsharing in Tübingen und Umgebung
bestens bekannt ist, hat sich bereit erklärt, uns für den Transport von Tübingen nach Enger ein
Transportfahrzeug zu 100% kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Es macht uns stolz, dass wir damit
einen lokalen Partner für unsere Sache gewinnen konnten. Gleichzeitig sind wir dem Team von
teilAuto für die Unterstützung dankbar.
Unsere Spendenaktion ist somit ganz und gar eine Teamleistung. Beginnend mit dem Sammeln der
Spenden durch die Verbindung Normannia Tübingen über den Transport nach Enger mittels des von
teilAuto bereitgestellten Fahrzeugs bis zur Verteilung der Spenden durch die Johanniter, haben so
einige Zahnräder gut ineinandergegriffen.